Tatort Internet – Pressespiegel

Ob es nun glaubwürdig ist, dass ausgerechnet der Tittensender RTL2 sich seriös mit dem Thema Kinderschänder im Internet auseinandersetzt, sei mal dahingestellt. Ich selber habe die Sendung auch nicht gesehen. Erstaunlich finde ich, wie die Meinungen auseinandergehen. Besonders zwischen den „seriösen Medien“ und beispielsweise den bloggenden Juristen. Aber lest selbst: Spiegel: Mit versteckter Kamera gegen … Weiterlesen …

Brüno

Brüno

von Larry Charles, mit Brüno

Brüno, der beliebte, schwule Moderator der österreichischen Modesendung Funkyzeit, ihres Zeichens erfolgreichste Sendung in deutschsprachigen Ländern außer Deutschland, ist arbeitslos. Nach einem Zwischenfall mit einer Mailänder Modenschau und seinem topmodischen Klettverschlussanzug ist ihm der Zugang zur Welt der Reichen und Schönen verwehrt. Selbst sein Liebhaber, mit dem er so viel wunderbar abartige Sexspiele erlebte, kehrt ihm den Rücken verlässt ihn. Nun, nach kurzer Depression beschließt Brüno, das Ganze als Chance auf einen Neuanfang zu sehen. Mit seinem Assistenten macht er sich auf den Weg in die USA, um dort berühmt zu werden. Sollte für ihn als Fernseh- und Modeprofi ja nicht so schwer sein. Dachte er. Doch das höchste Ansprüche an televisionäre Unterhaltung stellende amerikanische Publikum, wie auch die dahinterstehenden Agenten, Produzenten und Unterhaltungslegenden sprechen nicht sehr positiv auf seine Konzepte an, sondern sind vielmehr entsetzt über herumbaumelnde, sprechende Penisse oder menschliche Möbel oder adoptierte afrikanische Säuglinge an. Als schließlich auch seine Versuche, den Nahostkonflikt zu beenden, grandios scheitern, hat die Krise Brüno wieder. Und es bleibt ihm nur noch ein Weg: Er muss Hetero werden! Nur wie? Man ahnt es: Es kommt schlimmer.

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Abzocke in Serie(n)

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"Eine Frage noch ..."

„Ach, eine Frage noch…“. Mit dem Ausspruch hat schon ein bekannter Fernsehkommisar so manchen Schurken in Bedrängnis gebracht. Da wird es höchste Zeit, diese Frage den heutigen Serienmachern angesichts des Umgangs mit den Geldbörsen (oder neudeutsch: Portmoneeees) der Fans genervt an den Kopf zu werfen, nicht ohne ein „Geht’s noch?“ anzuhängen. Aber ruuuuhig, immer der Reihe nach…

Die Programmgestaltung der heutigen Fernsehlandschaft lassen mich immer häufiger in andere Parallelwelten flüchten, nämlich die der Fernsehserien. Ich meine damit natürlich nicht sowas wie ‚Lindenstraße‘ oder ‚Verliebt in Berlin‘, sondern die hochklassigen US-Serien, die in den letzten Jahren zahlreicher unsere Wohnzimmer mit bester Unterhaltung erfüllen: LOST, Deadwood, Battlestar Galactica, 24, Six Feet Under, 4400, Pushing Daisies, 30 Rock und viele mehr. Der von komischen Sendezeiten, nervenzerfetzenden Warten auf die nächste Folge, unerträglichen Werbeüberfrachtung und oft auch mangels Ausstrahlung im Free-TV verstimmte Zuschauer weicht da gerne auf das reichhaltige Angebot an DVD-Sets aus, die einem die selbstbestimmt Dosierung des ersehnten Programms ermöglichen. Und bei denen man nicht in Gefahr läuft, durch soziale Verpflichtungen womöglich eine Folge zu verpassen, was einen ganz schnell mal aus der Handlung rausbringen kann, man denke nur an LOST…

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Abwrackprämie für "Wetten dass…" ?

Um mal wieder auf „Generation Golf“ zurückzukommen: Dort wird ein perfekter Samstag Abend beschrieben, mit heißem Bad, warmem Bademantel, Nutellabrot und anschließend „Wetten dass…?“ im Kreise der Familie. Nun ja, wer denkt da nicht mit zustimmendem Nicken an die eigene Jugend.

Aber die Zeiten ändern sich, die grauen Haare mehren sich, und perfekte Samstagabende sehen jetzt auch anders aus. Was auch nichts ausmacht, da besagte Show ihren Zenit anscheinend längst überschritten hat – zumindest entsteht der Eindruck, wenn man sich einige Pressestimmen dazu durchliest…

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Frost/Nixon

Frost/Nixon

von Ron Howard, mit Frank Langella, Michael Sheen, Kevin Bacon und Rebecca Hall

Frost/Nixon
Frost/Nixon

1977. US-Präsident Nixon ist ähnlich unbeliebt und fast genauso vergessen wie Obamas Vorgänger. TV-Weichspülmoderator und Polit-Leichtgewicht David Frost ist zwar etwas beliebter, droht aber auch durch Absetzen seiner Shows in Vergessenheit zu geraten. Da beschließt David, Richard Nixon zu einer Reihe von TV-Interviews zu überreden – was aufgrund von Frosts Ruf nicht gerade für Begeisterung bei potentiellen Geldgebern sorgt, wohl aber bei Nixon, der hier eine Chance sieht, seinen Ruf zu retten. Als Nixon also nach einigen Verhandlungen zusagt, produziert Frost die Interviews gezwungenermaßen selbst, immer noch überzeugt von dem Potential der Interviews und seinen Fähigkeiten als Moderator. Oder, wie es einer seiner Wegbegleiter ausdrückte, David war vielleicht kein guter Journalist, aber er verstand, wie Fernsehen funktioniert. Um sich für seinen Auftritt zu rüsten, engagiert David zwei der besten Journalisten zum Thema, so dass die Niederlage Nixons nur eine Formsache sein sollte. Doch als die ersten Interviews stattfinden, zeigt „Tricky Dick“ Nixon seine ganze rhetorische Gewalt und debattiert David gnadenlos gegen die Wand, was sich im Verlauf der weiteren Interviews nicht nennenswert bessert. Als David schließlich, finanziell wie moralisch am Ende, dringend einen Strategiewechsel braucht, macht Nixon einen winzigen, aber entscheidenden Fehler…

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