von Bora Dagtekin, mit Elyas M’Barek, Katja Riemann, Alwara Höfels und Karoline Herfurth
Gerade aus dem Knast entlassen, muss Rauhbein Zeki Müller feststellen, dass die Beute aus seinem letzten Bruch mittlerweile Teil des Fundaments der Turnhalle der Göthe Schule quasi Festgeld und schlecht verfügbar ist. Um dem abzuhelfen, versucht er als Hausmeister an der Schule anzuheuern, landet aber schließlich als Aushilfslehrer ausgerechnet vor der Albtraumklasse der Schule, die selbst dem robusten Ex-Knacki einiges abfordert. Doch das gute, alte kaltstellen mit Lehrfilmen wie Jurassic Park zieht noch immer, so dass er sich tagsüber in der Klasse von seinen nächtlichen Grabungen unter der Turnhalle erholen kann. Lediglich Kuschelpädagogin und Love-Interest Fräulein Schnabelstedt riecht den Braten – und so sieht sich Zeki genötigt, den störrischen Schülern doch noch etwas Bildung einzutrichtern, wenn auch mit seinen eigenen, „unknoventionellen“ Lehrmethoden. Dass die nicht nur bei seiner Klasse Eindruck schinden, sollte klar sein…
Liebe
Liberace – Zu viel des Guten ist wundervoll
von Steven Soderbergh, mit Michael Douglas, Matt Damon und Rob Lowe
Liberace, hierzulande eher unbekannt, war ein begnadeter und obszön (erfolg)reicher Showpianist der 60er/70er Jahre – seine prunkvolle Show in Las Vegas brachte ihm den Titel Mr. Showmanship ein. Gerüchte, er sei schwul, bestritt er Zeit seines Lebens nicht nur aufs heftigste, sondern überzog deren Urheber auch erfolgreich mit Klagen.
Wir lernen den Star aus der Sicht von Scott Thorson, kennen, einem jungen Mann, der ihn ihn in Las Vegas nach dessen Show trifft, und quasi sofort bei ihm einziehen muss – nach Außen als Assistent und Chauffeur und Liebhaber. Im Laufe der Jahre formt Liberace den Jüngling, wie es ihm beliebt, Gesichts-Chirurgie inklusive. Ein Entkommen aus dem goldenen Käfig ist schwer, ist doch das prunkvolle Leben mehr als angenehm und der Charme Liberaces grenzenlos. Zumindest so lange, bis der nächste Jüngling vor Liberaces Scheinwerfer gerät…
König von Deutschland
von David Dietl, mit Olli Dittrich und Veronica Ferres
Neu ist, dass er Thomas Müller heißt und nichts davon ahnt, dass genau er den absoluten Durchschnitt repräsentiert. Pech für ihn, dass eine Meinungsforschungsagentur davon Wind bekommen hat und sein Leben etwas „umorganisiert“. Fortan dient er nichtsahnend als Helfer für Markstudien, indem er Stühle, Krawatten und Slogans kommentiert. Zwar wundert er sich etwas, dass seine Ideen urplötzlich im Supermarkt auftauchen (Bier mit Drehverschluss) oder in den Nachrichten (mehr Autobahnen), doch erst als sein Sohn sich über die Bodyguards wundert, die seinem Papa ständig unauffällig folgen, kommen sie der Sache auf die Spur. Mit dem neuen Wissen um die Macht des Vaters beginnen sie, die Marketingstrategien etwas zu ihren Gunsten umzustricken. Doch sie ahnen nicht, in welche Gefahr sie sich damit begeben…
Der große Gatsby
von Baz Luhrman, mit Leonardo DiCaprio, Tobey Maguire, Carey Mulligan und Joel Edgerton
Wer ist Gatsby? So fragt sich Nick Carraway, der in den 20er Jahren auf Long Island ein kleines Häuschen, gleich nebenan einer pompösen Villa angemietet hat. Und die gehört eben jenem Gatsby, der regelmäßig Partys vom Feinsten für die beste Gesellschaft schmeißt, aber von dem irgendwie niemand weiß, wer er ist, woher er kommt und wie er aussieht. Doch natürlich wird das Geheimnis gelüftet, und Nick lernt den mysteriösen Nachbarn kennen, der unglaublich reich, unglaublich intelligent und wie sich herausstellt auch unglaublich einsam ist. Und, wie Nick bemerkt, seine Blick in jenen einsamen Momenten weit hinaus übers Wasser gleiten lässt, zu jenem Haus auf der anderen Seite der Bucht, in dem Nicks Cousine mit ihrem Mann lebt…
Hitchcock
von Sacha Gervasi, mit Anthony Hopkins und Helen Mirren.

Es gibt schlechte Filme, gute Filme und ganz, ganz selten gibt es auch Meilensteine, die etwas revolutionär neues wagen und damit die Filmwelt nachhaltig ändern. Zu einem dieser Filme dürfte Psycho gehören. Auch wenn ihn nicht jeder gesehen haben dürfte, gehört hat man auf jeden Fall in der einen oder anderen Weise von ihm. Die Duschszene wurde von in zahllosen Filmen zitiert, die Schnittfolge von Generationen von Cuttern bis ins Detail untersucht und die zugehörige Musik ist die meistzitierte in der Filmwelt. 2001 wurde der Film auf Platz 1 der besten amerikanischen Thriller aller Zeiten gewählt.
Dass das alles so kommen würde, daran hat allerdings außer Hitcock selbst niemand geglaubt, wie uns Anthony Hopkins in dessen Rolle deutlich macht. Während die Filmstudios nach Der unbekannte Dritte einen weiteren, marktgängigen Thriller erwarten, entdeckt Hitchcock zum Entsetzen den Roman Psycho für sich. Und der ist mit seinem Porträt eines Serienmörders in Frauenkleidern alles andere als Mainstream. Doch Hitchcock setzt sich durch, gegen alle Widerstände seitens der Studios, der Presse, der Zensurbehörde und letztlich auch seiner Frau. Denn die ist nach Verpfändung des geliebten Hauses zur Filmfinanzierung alles andere als gut auf den Film und ihren Gatten zu sprechen. Umso mehr ist sie geneigt, das Angebot des befreundeteten, gutaussehenden Drehbuchautors Whitfield Cook anzunehmen, mit ihm in seiner romantischen Hütte am Strand „ein Drehbuch umzuarbeiten“. Was für sie ein willkommener Anlass ist, aus dem Alltag auszubrechen, könnte für den Film der Todesstoß sein…