La La Land von Damien Chazelle, mit Ryan Gosling und Emma Stone
Es beginnt, wie Hollywood-Liebesgeschichten typischerweise nicht beginnen – mit einem Stinkefinger. Er gilt dem erfolglosen Jazzpianisten Sebastian, und kommt von der erfolglosen Schauspielerin Mia, und ist mehr als angemessen. hat er sie im sich auflösenden Stau ganz rüpelhaft ausgehupt. Dass die beiden ein Paar werden, ist uns schon längst klar. Doch so richtig gönnt uns der Film die Hollywoodromantik nicht. Zwar kreuzen ihre Wege sich noch häufiger, doch der Weg bis zum erlösenden Kuss ist von einer ganzen Reihe Sticheleien und Filmrissen noch recht steinig, aber immerhin von einer weiteren Reihe bonbonbunter musikalisch-tänzerischer geprägt. Doch wie im wahren Leben ist auch Mias und Sebastians Glück nicht von Dauer…
Wenn die oscarschweren Coen-Brüder (Fargo, Big Lebowski, True Grit) rufen, kommt sie alle. Nicht nur wir vor der Leinwand, sondern hier auch George Clooney, Josh Brolin, Ralph Fiennes, Scarlett Johannson, Tilda Swinton, Frances McDorman etc.
In diesem Film zelebrieren sie das gute, alte Hollywood, die Traumfabrik mit ihren Western, Dramen, Musicals und Breitbild-Technicolor-Epen, und das bei einer bombastischen Besetzung.
von Sacha Gervasi, mit Anthony Hopkins und Helen Mirren.
Es gibt schlechte Filme, gute Filme und ganz, ganz selten gibt es auch Meilensteine, die etwas revolutionär neues wagen und damit die Filmwelt nachhaltig ändern. Zu einem dieser Filme dürfte Psycho gehören. Auch wenn ihn nicht jeder gesehen haben dürfte, gehört hat man auf jeden Fall in der einen oder anderen Weise von ihm. Die Duschszene wurde von in zahllosen Filmen zitiert, die Schnittfolge von Generationen von Cuttern bis ins Detail untersucht und die zugehörige Musik ist die meistzitierte in der Filmwelt. 2001 wurde der Film auf Platz 1 der besten amerikanischen Thriller aller Zeiten gewählt.
Dass das alles so kommen würde, daran hat allerdings außer Hitcock selbst niemand geglaubt, wie uns Anthony Hopkins in dessen Rolle deutlich macht. Während die Filmstudios nach Der unbekannte Dritte einen weiteren, marktgängigen Thriller erwarten, entdeckt Hitchcock zum Entsetzen den Roman Psycho für sich. Und der ist mit seinem Porträt eines Serienmörders in Frauenkleidern alles andere als Mainstream. Doch Hitchcock setzt sich durch, gegen alle Widerstände seitens der Studios, der Presse, der Zensurbehörde und letztlich auch seiner Frau. Denn die ist nach Verpfändung des geliebten Hauses zur Filmfinanzierung alles andere als gut auf den Film und ihren Gatten zu sprechen. Umso mehr ist sie geneigt, das Angebot des befreundeteten, gutaussehenden Drehbuchautors Whitfield Cook anzunehmen, mit ihm in seiner romantischen Hütte am Strand „ein Drehbuch umzuarbeiten“. Was für sie ein willkommener Anlass ist, aus dem Alltag auszubrechen, könnte für den Film der Todesstoß sein…
The Artist von Michel Hazanavicius, mit Jean Dujardin und Bérénice Bejo
Das Oscar-Fieber steigt. Nur noch drei Wochen, dann sind die Preise vergeben – Zeit, noch schnell die Favoriten anzuschauen, die dieses Jahr sogar mal alle rechtzeitig anlaufen.’The Artist‘ ist dabei einer der heißesten Anwärter, hat er doch nicht nur 10 Nominierungen erhalten, sondern auch bei den Golden Globes kräftig abgeräumt.