Jaja, liebe Leser, auch gestern hat sich Euer chrjue wieder mal tapfer in das Getümmel rund um die, mittlerweile im dritten Jahr bei bestem Wetter stattfindende, Demo „Freiheit statt Angst“ gestürzt. Die Berichterstattung dazu war erfreulich umfangreich, sogar in die altehrwürdige Tagesschau haben wir’s geschafft. Einen umfangreichen Pressespiegel hat der AK Vorratsdatenspeicherung zusammengestellt. Wer sich dort durcharbeitet, bekommt fast schon einen besseren Überblick über die Demo als die, die dabeigewesen sind…
Demo
Zehntausendfacher Erfolg
Zehntausende Menschen fanden sich am Samstag in Berlin zu der erwähnten Demo gegen Vorratsdatenspeicherung und Massenüberwachung der Bevölkerung unter dem fadenscheinigen Vorwand des Terrorschutzes zusammen – die Zahlen schwanken zwischen 15.000 (Polizei) und 50.000 (Veranstalter). In beiden Fällen ist es den Veranstaltern gelungen, deutlich mehr Menschen als im Vorjahr zu mobilisieren. Erfreulicherweise kam es nicht einmal zu Ausschreitungen, trotz der recht zahlreichen Schwarzvermummten – ob das nun Verdienst der recht deutlichen Worte der Organisatoren oder dem umsichtigen Vorgehen der Polizei zu verdanken ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall war so dem Anliegen der Masse mehr gedient. Ein weiterer recht erfreulicher Aspekt ist, dass die Demo dieses Jahr von den Medien etwas mehr Beachtung fand (s. Pressestimmen) – für diese Aufmerksamkeit wurde explizit der „Werbung“ der Telekom gedankt, die gerade mal wieder zig Millionen Kundendaten fast ungeschützt im Netz rumliegen hatte.
Demonstration "Freiheit statt Angst"
Gestern versammelten sich je nach Meldung 2000 (angebliche Polizeischätzung 1), 8000 (angebliche Polizeischätzung 2), 15000 (offizielle Schätzung Veranstalter) oder einfach sehr viele (offizielle Schätzung CJuergens.de) Menschen vor dem Brandenburger Tor, um gegen Vorratsdatenspeicherung, Bundestrojaner, elektronische Gesundheitskarte, elektronischen Personalausweis und Windows XP (s. Foto unten) zu demonstrieren. Unterstützt von zahlreichen Verbänden (nicht nur die üblichen linken, auch der CCC, Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung, Freie Ärzteschaft, div. Presseverbände etc.) fand anschließend ein Marsch zum Alexanderplatz und zurück statt, begleitet von Musik und zahlreichen Kundgebungen.
1984?
Ist ja eigentlich nicht meine Art, sowas zu schreiben und eigentlich auch nicht der richtige Ort, es zu veröffentlichen, aber ich mach mir allmählich Sorgen. Sorgen um unsere Freiheit, die die vorangegangene Generationen uns mühsam erkämpft haben. Daher dieser Beitrag.
Aber gut, zum Thema: Mit dem Argument der Terrorismus- oder zumindest aber der Verbrechensbekämpfung soll nach den Wünschen einiger Interessensgruppen begonnen werden, Daten zu speichern. Telefonverbindungen, SMS, Absenderorte, Kennzeichen, E-Mails, Internetseiten, Einkäufe, Kontobewegungen etc. Und zwar nicht nur von Verbrechern, sondern von allen. Von mir. Von Euch. Von jedem.