La La Land

La La Land
von Damien Chazelle, mit Ryan Gosling und Emma Stone


Es beginnt, wie Hollywood-Liebesgeschichten typischerweise nicht beginnen – mit einem Stinkefinger. Er gilt dem erfolglosen Jazzpianisten Sebastian, und kommt von der erfolglosen Schauspielerin Mia, und ist mehr als angemessen. hat er sie im sich auflösenden Stau ganz rüpelhaft ausgehupt. Dass die beiden ein Paar werden, ist uns schon längst klar. Doch so richtig gönnt uns der Film die Hollywoodromantik nicht. Zwar kreuzen ihre Wege sich noch häufiger, doch der Weg bis zum erlösenden Kuss ist von einer ganzen Reihe Sticheleien und Filmrissen noch recht steinig, aber immerhin von einer weiteren Reihe bonbonbunter musikalisch-tänzerischer geprägt. Doch wie im wahren Leben ist auch Mias und Sebastians Glück nicht von Dauer…

Tja, wie war der Film. Diese Frage hat mich eine ganze Weile (Monate!) beschäftigt, und nachdem ich mir das Meisterwerk nun mit Erscheinen der DVD eine weiteres Mal angeschaut habe, glaube ich der Antwort näher gekommen zu sein.

Zweifellos ist dieser Film irritierend, und nichts für einen romantischen Abend im Kino – dazu passt er einfach nicht genug in die Schublade der romantischen Liebesschnulze. Nein, der Film geht seine eigenen Wege, und es macht Spaß, ihnen zu folgen. Es ist eine Film über Träumer und ihre Träume, und über ihre Kollision mit dem wirklichen Leben. Er zitiert alte Hollywood-Schnulzen, ist bunt, musikalisch, geht ins Ohr und ins Herz, bewegt uns, rührt uns, lässt und lachen, lässt uns Weinen und entlässt uns mit einem bittersüßen Gefühl wieder in unsere eigene Realität. Nicht ohne einen Teil von uns zurückzubehalten, und uns einige Dinge danach anders sehen zu lassen als vorher. Was, wenn nicht das, sollte Kino sein? Empfehlenswert, nicht nur für Träumer. (9/10)

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