Die Eurokrise, die eigentlich eine Finanzkrise war, die auf eine Bankenkrise zurückging, die von einer Immobilienkrise ausgelöst wurde, die auf maßlose Gier vieler, vieler Banken fußte, hat fast die ganze Welt mitgerissen. Einige sagten, das wäre nicht vorhersehbar gewesen. In diesem Film geht es um die, die es vorhergesehen haben. Und dadurch sehr, sehr reich wurden.
Filme
Meine ganz persönlichen Filmbesprechungen
The Hateful Eight
The Hateful Eight
Treffen sich ein Henker, eine Gefangene, ein Kopfgeldjäger, ein Sheriff, ein kleiner Mann, ein Cowboy, ein Mexikaner und ein General in einer einsamen Hütte im Schneesturm, und Tarantino führt Regie. Frage: Wer überlebt?
Um dies zu beantworten, benötigt man 187 sehr kurzweilige Minuten, begleitet von opulenten Bildern, wuchtiger Filmmusik (Ennio Morricone), genüsslich zelebrierten Dialogen, nagender Spannung, derbem Humor und, nicht zuletzt, viel Gewalt. Stilvoll gedreht in 70mm Panavision Breitbildformat. Wie üblich kapitelweise, baut Tarantino zunächst gemächlich und ausführlich die Grundsituation aus, bevor in der zweiten Hälfte die Gewalt explodiert und am Schluss viel Leichen zurückbleiben, nur eben anders gekommen ist, als man erwartet hätte. Aber wie ich immer predige: Die hohe Kunst ist es, zwei Leute an einem Tisch reden zu lassen, und den Zuschauer dabei vor Spannung in die Lehne krallen zu lassen. Und das beherrscht Big T wie kein zweiter.
The Revenant – Der Rückkehrer
Ich war skeptisch. Ein Film über einen ultraharten Einzelkämpfer, der sich alleine aus seinem Grab und durch Wildnis Alaskas kämpft um Rache zu üben? Mit einem wieder mal im Eiswasser frierenden DiCaprio in der Hauptrolle, der zwei Stunden lang grunzend versucht zu überleben? Mal wieder eine Heldenepos für das gelittene Selbstbewusstsein der amerikanischen Seele? Basierend auf einer wahren Geschichte? Na denn.
Star Wars – Das Erwachen der Macht
So, liebe Leser, wie Euch bestimmt nicht entgangen ist, lief kürzlich der erste Teil der neuesten Star Wars Trilogie an, begleitet von einem Marketingfeuerwerk, das der Explosion des zweiten Todessterns in nichts nachsteht. Der Verdacht, dass die Filme, damals wie heute, weniger zur Unterhaltung sondern mehr als Aufhänger für einen Merchandising-Overkill sondergleichen dienen, bestätigt sich zumindest an der Kinokasse nicht. Da bleibt dann schließlich nur der Blick auf den Film um zu entscheiden, ob wir hier es hier mit einem filmischen Meilenstein oder eher einem kaufmännischen zu tun haben. Die erste Trilogie (Filme 4-6) ordne ich durchaus auch der filmischen Kategorie zu, die zweite (Filme 1-3) ausschließlich der kaufmännischen (die Filme rangieren dabei in einer Liga mit Starship Troopers und 300 – Rise of an Empire bei den schlechtesten Filmen überhaupt). Soviel als Einleitung – und wie war nun der Film?
Bridge of Spies – Der Unterhändler
Schöner Film nach geradezu klassischer Machart über den ersten Agentenaustausch in Berlin im kalten Krieg. Mal wieder eine Film von Steven Spielberg und mit Tom Hanks zu sehen, ist ein wenig wie nach langer Zeit nach Hause zu kommen, und auch wenn hier ein etwas amerikanischer Blick auf unsere Geschichte geworfen wird, so ist es doch ein sehr aufgeklärter – so hat die Frage, inwieweit wir unter der Angst vor einem unsichtbaren Feind bereit sind, unsere Werte aufzugeben, doch einen gewissen Zeitbezug. Und dass sie hier zaghaft angeschnitten wird, ist mehr als löblich. Noch dazu ist der Film natürlich auch sehr spannend und mit dem einen oder anderen auch aus dem Tatort bekannten Gesicht geschmückt. (9/10)