Hänsel und Gretel – Hexenjäger

Hansel & Gretel: Witch Hunters

von Tommy Wirkola, mit Jeremy Renner, Gemma Arterton und Famke Janssen

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Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald, so beginnt das altbekannte Kinderlied. Das Märchen selbst dürfte nach zahllosen elterlichen Lesungenauch auch in Fleisch und Blut übergegangen sein – das Hexenhaus aus Lebkuchen, die kindermästende Hexe und ihr feuriges Ende im Ofen. Doch was dann? Was passierte mit den beiden? Warum wurden sie im Wald ausgesetzt? Was wurde mit den Eltern?

Wer Antworten darauf sucht, findet sie in diesem Film. Kurz: Hänsel und Gretel verdienen sich als professionelle Hexenjäger ihre täglichen Brotkrumen. Bewaffnet mit allerlei exotischen Waffen, von vollautomtischen Armbrüsten bis hin zu handkurbelgetriebenen Elektroschockern stöbern sie Hexen auf und bringen sie, mehr oder weniger metzelig, zur Strecke – angetrieben vom tiefsitzenden Hass auf besenreitendes Volk und zahlreichen unverarbeiteten Kindheitstraumata. Doch ihr aktuellert Auftrag entpuppt sich als mehr als nur Hexenhächseln: In Augsburg ist eine Reihe von Kindern durch Hexen entführt worden – im Auftrag der Oberhexe Muriel, wie sich herausstellt. Denn die plant mit den Kindern ein ganz großes Ding, dass der Hexenzunft das ewige Leben sichern könnte. Natürlich hat sie die Rechnung ohne Hänsel und Gretel gemacht…


OK, der Film ist nicht Shakespeare. Er ist nicht sonderlich anspruchsvoll. Aber die Idee ist einfach witzig und konsequent zu Ende gedacht. Und im Gegensatz zu einigen aktuellen Kassenknallern will er nicht mehr sein als er ist, und ist daher erfreulich geradlinig, selbstironisch und kurz.

OK, die Hexen sehen aus wie Orks, die Kampfszenen wie Matrix und die Hexenmetzeleien wie Saw, bloß in FSK 16. Und im Gegensatz zu vielen zeitgenössischen Hirn Aus – Rechner An Filmen schafft es der Regisseur doch, das Publikum vielleicht nicht dauerhaft, aber doch immer wieder mit trockenen Onelinern und originellen Einfällen bis zum Showdown bei Laune zu halten. Die Handlung ist nicht wirklich neu und die Figuren nicht wirklich vielschichtig, aber alles in allem durchdacht genug, um die Szenen zusammenzuhalten und eine angemessene Spannung aufkommen zu lassen. Und wenn am Schluss die Hexen mit mittelaterlicher Gattling-Gun samt geweihter Munition genussvoll über den Haufen geschossen wird, macht der Film das, was er soll: Spaß. Mag sich jetzt nicht allzu überzeugend anhören, aber wer die Avengers gesehen hat, sieht das nicht als Selbstverständlichkeit…

Insofern kann dieser Film als gutes Popcornkino mit gemäßigtem Splatterfaktor durchaus für einen unterhaltsamen (Männer-)Abend empfohlen werden. (7/10)

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