Auf der anderen Seite

Auf der anderen Seite

von Fatih Akin, mit Nurgül Yesilçay, Baki Davrak, Tuncel Kurtiz, Hanna Schygulla und Patrycia Ziolkowska

Auf der anderen Seite - Soundtrack bestellen bei amazon.deNejat Aksu ist Professor für Germanistik in Hamburg. Regelmäßig besucht er seinen verwitweten Vater Ali in Bremen, der sich im Kampf gegen die Einsamkeit mittlerweile Yeter, eine türkische Prostituierte, als Lebensgefährtin genommen hat. Als Yeter zu Tode und Vater Ali ins Gefängnis kommt, macht sich Nejat in der Türkei auf die Suche nach Yeters Tochter Ayten. Da die sich hingegen weniger mit ihrem Studium sondern lieber mit gelebtem Sozialismus beschäftigt, ist sie auf der Flucht vor der türkischen Polizei in Deutschland untergetaucht. Dort freundet sie sich intensiv mit der Studentin Lotte an, die Ayten eine Unterkunft im Haus ihrer Mutter Susanne besorgt. Als Ayten schließlich doch entdeckt und wieder in die Türkei abgeschoben wird, folgt Lotte ihr in die Türkei, wo schließlich auch sie zu Tode kommt. Und so macht sich schließlich Susanne auf den Weg in die Türkei, um dort Ayten zu helfen. Dort, auf der anderen Seite, trifft sie wiederum Nejat – und fast schließt sich der Kreis.

Sorry, die Zusammenfassung gibt fast die ganze Handlung wieder. Aber dies erwartet den Zuschauer auch im Kino, in dem die drei Kapitel „Yeters Tod“, „Lottes Tod“ und „Auf der anderen Seite“ die Handlung vorab umreißen. So fixiert Fatih Akin sowohl sich als auch den Zuschauer mehr auf das „Warum“ und weniger auf das „Was“: Was seine Figuren tun, ist weniger interessant, als warum sie es tun. Der Film lebt von der Interaktion seiner Figuren untereinander, deren Beziehungen und Konflikte er der Reihe nach aufzeigt: Ali und Yeter, Nejat und Ali, Yeter und Ayten, Ayten und Lotte, Lotte und Susanne, Susanne und Ayten, Nejat und Susanne. Jeder bringt beim anderen einen kleinen Stein ins Rollen, die alle zusammen wiederum eine kleine Lawine ergeben. So spinnt Fatih Akin kunstvoll ein Netz aus Beziehungen, Sehnsüchten und Irrungen seiner Figuren, die letztlich alle auf der Suche nach sich selbst sind, aber sich schließlich ganz woanders finden: Nämlich dort – Auf der anderen Seite. (10)

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