Na endlich! Sechs lange Jahre hat José-Manuel Chao uns auf sein drittes Soloalbum warten lassen. Unzählige Sommerurlaube, in denen wir zurückgreifen mussten auf das grandiose Debut Clandestino und den fast noch grandioseren Nachfolger Proxima estación… esperanza. Die Welt hat sich verändert in den letzten sechs Jahren und diese Veränderungen sind auch an Manu Chao nicht spurlos vorübergegangen. Das zeigen einerseits die Fotos im Booklet und andererseits hört man es der Musik auf La Radiolina an.
Tobe
Hard-Fi – Once upon a time in the west
Oh je! Im Jahr der zweiten Alben (u.a. Bloc Party, Maximo Park, Arctic Monkeys und demnächst Babyshambles) scheitern ausgerechnet Hard-Fi an dieser Aufgabe. Das war nicht unbedingt zu erwarten, hatten die Jungs aus dem trostlosen Staines doch vor zwei Jahren mit Stars of CCTV das perfekte Debut veröffentlicht, worauf sie in kompletter Selbstproduktion Britpop, Rock und Soul in erstaunlicher Leichtigkeit zu einem ganz eigenen Sound verbanden, dass es die helle Freude war. Auf Once upon a time in the west erliegen Hard-Fi nun den klassischen Verlockungen des Popbusiness.
The Coral – Roots & echoes
Falls der geneigte Leser jetzt entsetzt feststellen sollte, dass er noch nie etwas von The Coral gehört hat, keine Panik, das geht sehr vielen Menschen so. Und man muss nicht über prophetische Gaben verfügen, um vorhersagen zu können, dass sich diese Tatsache auch niemals ändern wird. The Coral sind die typischen Kritikerlieblinge und so etwas wie die unspektakuläre Variante von The Shins, mit der dunkleren, ruhigeren Stimme und dem unaufgeregterem Songwriting.
Wilco – Sky blue sky
Bereits Anfang Mai erschien mit Sky blue sky das mittlerweile sechste Studioalbum von Wilco, der Band, die aufgrund ihrer letzten beiden Werke, Yankee hotel foxtrot und A ghost is born, zu den beeindruckendsten Musikern dieses Jahrzehnts gezählt werden müssen Gelang es doch keiner anderen Band, trotz herkömmlicher Folk-Rock-Instrumentierung derart experimentell und richtungsweisend zu klingen und damit den musikalischen Kokon zu bilden für Texte, die vor Sarkasmus und Ironie nur so strotzen..
Wiederauferstanden: Kula Shaker – Strangefolk
Wir schreiben das Jahr 1996, der BritPop ist aufgrund des Erfolges von Bands wie Oasis und Blur die Musikrichtung der Stunde, da erscheint das Debut von Kula Shaker mit dem schlichten Titel K. Die Musik auf K klingt, als hätte man den frisch aus Indien heimgekehrten George Harrison und den noch inspirierten Noel Gallagher mit jeder Menge bewusstseinserweiternder Mittel für zwei Wochen in eine einsame Hütte gesperrt und die dabei entstandenen Songs mit dem authentischen Perfektionismus der 1971er Pink Floyd aufnehmen lassen.