Friendship!

Friendship!

von Markus Goller, mit Matthias Schweighöfer und Friedrich Mücke.

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Friendship!

„Friendship!“, so nicht nur der Titel des Films, sondern auch das Motto von Veit und Tom. Die beiden nutzen im Jahre des Mauerfalls 1989 ihre neugewonnene Freiheit begeistert, wenn auch nicht wirklich gut vorbereitet, die USA zu entdecken. Genauer gesagt, San Francisco. Da das Geld nur bis New York reicht, wollen sie sich ohne Englisch, ohne Ahnung und chronisch pleite per Anhalter durchschlagen. Bei einem genretypischen Handlungsverlauf verrate ich nicht zuviel, wenn ich sage, dass das natürlich nicht glatt läuft und die beiden viele Abenteuer erleben…

Meine Befürchtungen, dass sich der Humor in diesem Film auf niedrigsten Niveau hält und sein Pulver schon im Trailer verschossen hat, waren unbegründet. Im Gegenteil, dieser Film ist eine durchgehend herzerwärmende Hymne an Freundschaft und Freiheit, und er ist auch eine Liebeserklärung an die USA. Kleine Seitenhiebe auf die übliche Erlebnisse eines USA-Urlaubers, wie etwa die legendäre Immigration, fragende Blicke bei Erwähnung der deutschen Teilung und generell die ungewohnte Kultur fehlen dabei nicht, enthalten aber immer ein Augenzwinkern. Wer schon einmal „drüben“ war, der kennt das Staunen des Europäers über die Straßenschluchten New Yorks, über die Weite des Landes im Mittelwesten und über die atemberaubenden Landschaften generell. Genau das fasst Ueli Steiger in wunderbar breite, körnige Bilder, die kräftig die Reiselust schüren. So zeigt uns Markus Goller ein ausgewogen-positives Bild der USA vor 9/11, fernab von plattem und allzu einfachem Ami-bashing.
Die Story selbst schifft, wie erwähnt, an Plattitüden vorbei, der Humor ist großartig, etwa beim Strippen der beiden im Schwulenclub zur DDR-Nationalhymne in der Techno-Fassung – muss man gesehen haben. Die beiden Hauptdarsteller schwelgen in Spielfreude, wobei die Begeisterung für’s Gastland wohl nicht mal gespielt sein dürfte. Die üblichen Krisen bleiben natürlich nicht aus, die Dramatik wirkt aber meist etwas aufgesetzt. Immerhin nimmt das nicht zu viel Filmzeit in Anspruch, so dass man am Ende mit einem zufriedenen Lächeln nach einem wirklich gelungenen, runden Wohlfühlfilm nach Hause geht. Und vielleicht noch einen Schlenker zum Schaufenster vom Reisebüro macht. (8/10)

0 Gedanken zu „Friendship!“

  1. Ich war Sonntag auch in dem Film und muss zugeben, dass er gar nicht schlecht war….Die Story, dass zwei Jungs aus der DDR nach Amerika reisen und dort viele tolle Erfahrungen sammeln, finde ich toll. So etwas möchte doch jeder mal mit seinem besten Freund erleben….

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