Nach den Grundlagen in Teil 1 hier nun etwas mehr Praxis. Im Geotagging-Dreiklang Fotos, GPS und Tagging ist das Fotografieren am einfachsten – man knipst genauso wie immer seinen Bilder, nur ein (möglichst eingeschalteter) GPS-Logger ist jetzt dabei. Was das ist, hatten wir schon in Teil 1, doch bei der großen Auswahl an Loggern stellt sich schnell die Frage, welcher für die eigenen Zwecke am besten geeignet ist. Dazu sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Batterie-/Akkulaufzeit
- Speicherplatz
- Speicherintervall
- Art der Anbindung an den Computer
- PC oder Mac
Für Mac-Nutzer beispielsweise ist die Auswahl deutlich dünner, da die meisten Logger nur per Software mit dem Rechner reden, und die ist in der Regel nur für Windows geeignet. Andere Logger bieten Bluetooth Anbindung an den Computer, aber auch die ist bei vielen Loggern nur mit einiger Trickserei Mac-Tauglich. Datenformate für Logger gibt es wie Sand am Meer, doch mittlerweile steht ihnen einen mindestens ebenbürtige Zahl an Konvertierungsprogrammen in alle anderen Formate gegenüber, so dass der Transfer zu anderen Programmen kein Problem mehr ist, sondern nur ein weiterer Bearbeitungschritt.
Die Energieversorgung der Logger läuft (was Wunder) über eingebaute Akkus oder Batterien. Letztere haben den Vorteil, dass man sie praktisch überall erhält und so auch schnell mal wechseln kann kann, was bei Ladegeräten für Akkus schon schwieriger wird. Unabhängig davon sollte die Laufzeit für mindestens einen langen Ausflugstag genügen, was man am besten vorab mal probieren sollte, um Datenverlust im entscheidenden Moment zu vermeiden. Viele Geräte bieten mittlerweile Speicherkartensteckplätze an, so dass praktisch unbegrenzte Speicherkapazität zur Verfügung steht. So kann man, sofern man immer für Energie sorgt, die eigentlichen Tracks auch erst nach dem Urlaub daheim auslesen.
Hier nun eine kleine Auswahl an Geräten, die sich unter Mac-Usern durchsetzen konnten:
HOLUX M-241 Ihm bescheinigte die c’t in Ausgabe 19/2008 guten Empfang, eine sehr gute Trackqualität und ein informatives LC-Display. Er lässt sich (wenn auch nur mit etwas Gefummel) per Bluetooth an dem Mac anbinden und auslesen. Das Display ist nützlich, wenn man tatsächlich mal seine Position wissen möchte oder zur genauen Bestimmung der Zeitfifferenz zwischen Kamera- und GPS-Zeit. Er beitet Platz für 130.000 Wegpunkte, die in Intervallen von 1 – 120 s aufgezeichnet werden können, maximal also 180 Tage! Mit knapp 180€ ist er allerdings nicht gerade billig.
Amod AGL-3080: Er ist unscheinbar, spartanisch und günstig, vor allem aber bindet er sich sowohl unter Windows als auch unter MacOS als Laufwerk ein, so dass man einfach Zugriff auf die Tracks hat – ausschlaggebend für mich, ihn mir zu kaufen. Es somit das einzige, zu dem ich auch aus erster Hand berichten kann. Betrieben wird es mit 3 AAA-Batterien, die ihm eine Laufzeit von knapp 8-10 Stunden verleihen. Mit 1,38 Mio. Wegpunkten und maximal 10s Intervall speichert er also bis zu 160 Tage Non-Stop. Bevor man ernsthaft mit ihm loggt, sollte man sich zunächst die neueste Firmware herunterladen. Es gibt sie in zwei Versionen: Mit aktivierter Static-Navigation (Default) und mit deaktivierter Static-Navigation (SNoff). Ohne die Zusammenhänge genau zu verstehen, ist für Fußgänger und eher langsame Fortbewegungsmittel SNoff die besser Alternative. Ansonsten versucht der Logger, die Position möglichst an Ort und Stelle zu behalten, um Straßen-Navis nicht unnötig mit wechselnden Positionen zu verwirren, was aber eher für Autos Sinn macht.
Nach dem Einschalten legt man den Logger dann am besten irgendwo mit guter Sicht auf freien Himmel ab und wartet ein paar Minuten, bis er seine Position gefunden hat (zu erkennen am Blinken der grünen Leuchte). Danach kann man ihn dann getrost in die Hosentasche stecken, er loggt unbeeindruckt weiter. Ohne die Ruhephase zu Anfang hat er Schwierigkeiten mit der Positionsbestimmung, so dass man unter Umständen den ganzen Tag mit einem orientierungslosen Logger herumläuft, und am Tagesende nicht nur einen Satz leere Batterien, sondern auch einen leeren Speicher hat. Aufpassen sollte man auch beim Wechseln der Batterien: Schaltet man ihn dazu nicht aus, geht der aktuelle Track verloren, und man steht wieder ohne Daten da.
Ansonsten ist das Loggen mit dem AMOD unspektakulär: Einschalten, Position finden lassen, mitnehmen und abends an den Rechner anschließen – prompt wird er als USB-Laufwerk erkannt und die Tracks werden angezeigt. Die Tracks haben die Endung .info, das Datenformat ist NMEA 0183. Zur weiteren verwednung sollten sie in das quasi-Standardformat GPX konvertiert werden, z.B. mit dem Universalprogramm GPS Babel.
Wer mehr Infos zum AMOD sucht, findet hier und hier gute Startpunkte.
Columbus V-900:
Er ist so neu, dass amazon ihn noch nicht im Angebot hat. Ansonsten sieht er nicht nur schick aus, sondern bietet durch einen MicroSD Speicherkartenslot frei wählbaren Speicherplatz, laut Hersteller bis zu 25 Millionen Speicherpunkte. Nicht schlecht. Erste Benutzer sind schwer von ihm angetan, Tests sind in Vorbereitung.
Jobo Photo-GPS:
Dieser Logger ist nicht nur interessant, weil es für ihn auch Mac-Software gibt, sondern vor allem wegen seines Logging-Prinzips. Er wird nämlich auf den Blitzschuh der Kamera gesteckt und loggt nur im Moment der Aufnahme. Statt fortlaufender Tracks erhält man so bis zu 1000 zu den Fotos passende Koordinaten. Die ordnet die Software anhand der Zeitdifferenzen zwischen den Fotos selbigen zuverlässig zu, so dass man sich nicht selbst mit GPS- und Kamera-Zeiten herumärgern muss. Mit 130€ nicht gerade billig, aber auf jeden Fall ein cleveres Produkt.
Wie schon angedeutet ist bei mir die Wahl auf den AMOD gefallen. Wie und mit welchen Programmen man nun die Bilder vetraggt, und was es dabei für Stolperfallen gibt, dazu mehr in Teil 3…
Bei Gelegenheit mal locr.com anschauen!
Sehr nette Community für Geotagging!
Grüße
Locr.com wird von HoudahGeo und von LocrUpload für iPhone unetrstützt
Sieht so aus, als gäbe es mit dem i-gotU GPS Travel Logger einen neuen, einfach zu bedienenden GPS-Logger. Schaue ich mir villeicht mal an, sofern die Herren aufhören, meine Seite mit diesbezüglichen Kommentaren zu überschwemmen…
Euer chrjue