Vertrackt: Geotagging für Anfänger – Teil 1

GPS-Koordinaten für Fotos
Foto im Fadenkreuz

Flickr, locr, Panoramio, Google Earth – immer mehr Internet-Dienste zeigen nicht nur Fotos, sondern auch wo sie aufgenommen wurden. Dazu lesen die GPS-Koordinaten der Bilder aus, so dass sie sie an passender Stelle auf der Weltkarte angezeigt werden können. Das nennt sich dann je nach Gusto Geotagging, Geotracking oder Georeferenzierung. Vorteil: So kann der potentielle Tourist schonmal vorab die passenden Bilder zum Urlaub runterladen, ohne extra die Kamera mitschleppen zu müssen…

Der Sinn dahinter

Okay, das trifft’s nicht ganz. Der Reiz liegt darin, zu jedem (Urlaubs-) Bild die passenden Koordinaten parat zu haben. So kann man auch Monate nach später noch herausfinden, wo genau man dieses eine Bild noch gemacht hat, und mit Google-Earth noch schnell rausfinden, wie die geknipste Kirche eigentlich heißt. Oder wie sie von Innen aussieht. Für besonders gelungene Aufnahmen bietet sich dann auch die Möglichkeit, die Bilder bei einem der Anfangs genannten Bilderdienste hochzuladen, so dass auch andere Internetnutzer (oder neudeutsch: Die Community) sie auf der Weltkarte sehen können. So entstehen mit Glück Kontakte zu anderen Leuten, die auch dort waren, aber bessere Bilder gemacht haben.

Der Einstieg

Aller Anfang ist schwer, so auch beim Geotagging. Die Technik ist neu, die Möglichkeiten sind vielfältig und die Verwirrung ist groß. Wer ins Geotagging einsteigen möchte, braucht grundsätzlich 3 Dinge: Eine Kamera, einen GPS-Empfänger und ein Programm; Im Idealfall ist all das bereits in die Kamera eingebaut, im Normalfall nicht. Das Vorgehen ist dann recht einfach: Die Kamera macht die Bilder, der GPS-Empfänger merkt sich die Position und das Programm verknüpft beides. Danach sind die Bilder dann fertig zum Upload auf die o.g. Bilder-Dienste.

Des Photos Kern: Die Exif-Daten

Die Geodaten werden in der Regel in den Exif-Daten der Bilder abgespeichert, so dass bei der Weitergabe neben den Bildern keine zusätzlichen Dateien verteilt werden müssen. Exif-Daten sind nämlich Bestandteil der Bilddateien, in denen zahlreiche Zusatzinfos der Fotos eingetragen werden können, wie etwa Aufnahmezeit, Kameratyp, Blendeneinstellung und eben auch geographische Breite und Länge. Doch wie bekommt man die Geodaten da rein? Nun, da bieten sich drei Wege: Manuell, mit Kartenhilfe oder Automatisch. Manuell funktioniert es mit den meisten Bildbearbeitungsprogrammen. Sie bieten, wenn auch meist recht versteckt, Zugriff auf diese Daten, so dass man auch manuell die gewünschten Koordinaten einhacken kann. Da das aber so komfortabel ist wie das Essen von Schokolade mit Messer und Gabel, sollte man das besser gleich lassen.Bessere Programme oder auch die anfangs genannten Dienste bieten die Ortseingabe sehr viel komfortabler über Landkarten an: Man navigiert mit dem Fadenkreuz zum richtigen Ort, klickt auf OK und die Koordinaten sind gespeichert. Das ist natürlich eine Menge Arbeit, wenn man ein paar tausend Bilder einer mehrwöchigen Weltreise zu vertaggen will. Und da Computer zwar dumm, aber schnell sind, sind sie prädestiniert für diese Aufgabe. Es gibt mittlerweile eine breite Palette an Programmen, die sich auf diese Aufgabe konzentrieren und entsprechend etwas mehr Komfort bieten. Aber auch die müssen erstmal wissen, welche Koordinaten ins Bild eingetragen werden sollen. Dazu benötigen sie GPS-Tracks, die Auskunft über den den Aufenthaltsort zu einer bestimmten Zeit bieten. Und diese Tracks liefert der GPS-Empfänger.

GPS-Empfänger

Outdoor-GPS Empfänger bieten keinen Routenplaner, ermöglichen aber die Orientierung im Gelände
Outdoor-GPS-Empfänger

Wer sich nicht extra eine neue Kamera mit integriertem Empfänger zulegen will, der greift zu einem separaten GPS-Empfänger. Solche Geräte gibt es mittlerweile zuhauf für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete. Am bekanntesten sind wohl die KFZ-Navigationsgeräte. Sie sind dazu gedacht, nicht nur den aktuellen Ort, sondern auch die günstigste Route zu einem anderen Ort zu bestimmen. Dazu sind sie zusätzlich zum eigentlichen Empfänger auch mit Landkarten und einem Routenplaner bestückt. Wanderer legen weniger Wert auf Routen, sondern auf Handlichkeit und Batteriebetrieb. Auch das Füttern mit Wander- oder Fahrradkarten ist für sie interessanter als der Weg zur nächsten Tankstelle. Sowas bieten dann handliche Outdoor-GPS-Empfänger, wobei auch hier der Schwerpunkt eher auf Navigation als auf das Aufzeichnen von (zumindest längeren) Strecken liegt.

Besser für Fotografen: GPS-Logger

GPS Logger sind eine für Geo-Tagger eine günstige Alternative zu Navigationsgeräten
GPS Logger

Für den angehenden Geotagger hingegen kommt es weder auf Routenplanung noch auf Landkarten an, sondern auf das Aufzeichnen des zurückgelegten Weges. Solche Geräte bezeichnet man dann als GPS-Logger oder GPS-Tracker. Sie speichern in regelmäßigen (einstellbaren) Anständen ihre Position als Wegpunkt ab. Bei Ihnen kommt es daher auf eine lange Batterielaufzeit und viel Speicher an, um möglichst einen ganzen Wanderurlaub ohne viel Akkugefummel aufzeichnen zu können. Da die Position dem Fotografen meist egal ist, haben sie in der Regel auch kein (teures) Display, sondern kommen mit paar Statusleuchten aus. Solche Logger sind auch was für schmale Geldbeutel, es gibt sie ab etwa 60€ aufwärts. Da bei der Positionsbestimmung auch die genaue Uhrzeit quasi als Abfallprodukt ermittelt wird (näheres dazu kann Wikipedia erklären), kann man dann nachträglich wunderbar feststellen, zu welcher Zeit man am welchem Ort war. Diese Information lässt sich dann mit der Aufnahmezeit der Bilder abgleichen und in die Exif-Daten speichern. Welche Logger sich auch für den Mac eignen, wie man die Koordinaten in die EXIF-Daten bekommt und warum Zeitdifferenzen dafür eine Rolle spielen, dazu mehr im nächsten Teil

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