Zimmer 1408

1408

von Mikael Håfström, mit John Cusack und Samuel L. Jackson.

Zimmer 1408 - Soundtrack bestellen bei amazon.deMike Enslin ist eigentlich ein Autor, eigentlich sogar ein sehr guter. Aber nach seinem hervorragenden Erstlingswerk hält er sich nur noch mühsam mit Reiseführerern über Spukhotels über Wasser. Unnötig zu sagen, dass ihm dabei nie echte Spukhotels untergekommen sind (vom Haunted Mansion in Disneyland mal abgesehen). Doch eines Tages erhält er unter den übliche Flyern eine Postkarte vom New Yorker Dolphin Hotel, als einziger Gruß die Warnung vor „Zimmer 1408“. Trotz der (vermeintlichen) Werbekarte gestaltet es sich für Enslin sehr schwierig, diese Zimmer vom Hotelmanager Gerald Olin überhaupt überhaupt zugewiesen zu bekommen. Nach langwierigen Diskussionen erhält er es schließlich. Nachdem er sich im Zimmer häuslich eingerichtet hat, sieht er sich zum ersten Mal echtem Spuk gegenüber. Wie Olin androhte: Es ist eben ein echt mieses Zimmer…

Basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen King wird in der ersten Hälfte grandios die Spannung aufgebaut; insbesondere das meisterhaft inszenierte, vor geschliffenen Dialogen strotzende Gespräch zwischen Enslin und Olin ist fantastisch (ein Extra-Punkt). Im anfangs unheimlich harmlos aussehenden Zimmer steigert sich der Horror schmerzhaft langsam bis zu dem Punkt, an dem das einsetzende Effektgewitter dem Spuk ein Ende setzt. Cusack liefert dazu eine wunderbare One-Man-Show, in der er seine Figur vom desillusionierten Zyniker ob des Entsetzens langsam seinen Glauben an das Nicht-Glauben verlieren lässt. Leider sind insbesondere die von Enslin verdrängten Konflikte mit seinem Vater und seiner Ex-Frau nur angedeutet, mit etwas mehr Recherche seitens des Zimmers wäre der Horror so perfekt gewesen, statt diesen Mangel durch die besagten Effekte (die allerdings sehr gut, angenehm handgemacht und vor allem wenig blutig sind – geht doch!) zu kaschieren. Und so sehen wir ein typische King-Geschichte, die den Spannungsbogen sehr schön spannt, das Grauen langsam in den Alltag von jemandem einkehren lässt, der es verdient, aber am Ende keine Ende findet. (8)

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