The Place Beyond the Pines

The Place Beyond the Pines

von Derek Cianfrance, mit Ryan Gosling, Eva Mendes, Bradley Cooper, Ray Liotta, Emory Cohen und Dane DeHaan

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Luke ist ein Genie, wenn auch nur auf dem Motorrad. Als Stuntfahrer auf Jahrmärkten verdient er sich seinen bescheidenen Lebensunterhalt, immer auf Achse. Auf einer seiner Stationen, im beschaulichen Schenectady bei New York, trifft er auf eine Ex-Freundin und erfährt auf Umwegen, dass er Vater ihres Kindes ist. Er beschließt, sesshaft zu werden und fortan für seine Familie da zu sein. Wovon seine Verflossene alles andere als begeistert ist. Um zu beweisen, dass er als Familienversorger taugt, fängt er an, Banken zu überfallen. Bei einem der Überfälle wird er von der Polizei erschossen.
Der Polizist, der ihn erschoss, wird im Windschatten dieses Einsatzes in einen Strudel der Korruption gezogen, aus dem er sich nur schwerlich befreien kann. Genau wie 15 Jahre später dessen Sohn sich nur schwer aus dem Sumpf des Versagens und der Drogen befreien kann – und einen Mitschüler mit hereinzieht, dessen Vater vor 15 Jahren, wie seine Mutter ihm erzählt, die Familie im Stich gelassen hat…

Ich beklag mich ja gerne über schwache Drehbücher, die bestenfalls alte Geschichten aufwärmen, schlimmstenfalls nur als bröckeliger Kitt für Effektsequenzen und coole Sprüche dienen.

Dieser Film ist anders. Das merkt man spätestens, wenn der Protagonist der ersten halbe Stunde tot am Boden liegt, und der Fokus sich zunächst auf den Todesschützen verlagert, dann auf dessen Sohn und schließlich auf dessen Freund, bei dem sich der Kreis schließt. Alle Geschichten drehen sich in der einen oder anderen Weise um das Thema Schuld. Jede Figur steht mindestens einmal vor der Wahl, das Richtige zu tun oder den den einfachen Weg zu gehen – Arbeiten oder Banken überfallen, Kollegen anzeigen oder selbst korrupt werden, den Vater rächen oder den eigenen Weg gehen. So gelingt eine atmosphärisch Dichte Geschichte, bei der Figuren mit ihren Konflikten im Mittelpunkt stehen und sie diese für den Zuschauer fühlbar auf die Leinwand bringen. Das ist etwas, was ich bei den Avengers nicht entdecken konnte, und oft vermisse.
Ein solches Werk wäre nichts Wert ohne die Darsteller. Und die sind, erwartungsgemäß, erstklassig. Generell sind Filme mit Ryan Gosling immer die Kinokarte Wert, aber auch der Rest der handverlesenen Truppe mit Bradley Cooper (Silver Linings) oder Ray Liotta sind ein Genuss.

Insofern ist dies einer der seltenen Filme für Leute, die eine Geschichte bunten 3D Effekten vorziehen und sich gerne mal mit einer ungewöhnlichen Erzählstruktur und außergewöhnlichen Darstellern einen interessanten Kinoabend gönnen möchten. ( 9/10 )

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