Kyrburg, Das Restaurant (Teil1)

Restaurant und Whiskymuseum am Fuße der Kyrburg
Restaurant Kyrburg

An der Nahe gelegen findet sich das Städtchen  Kirn. Besonders viel zu sehen gibt es dort ehrlich gesagt nicht: Der Altstadtkern mit niedlichen Gassen und alten Fachwerkhäusern verfällt zusehens, Geschäfte stehen leer, Häuser und Wohnungen sind zu verkufen. Ein Einheimischer sagte zu uns

„Kirn ist nur halb so groß wie der Friedhof von Chicago – aber doppelt so tot!“

Ja, das stimmt wohl leider! Denn eigentlich ist es ein idyllisches Städtchen in schöner Umgebung. Was sich aber wirklich lohnt, und weshalb es uns extra aus Hamburg ins Nahetal verschlagen hat ist die Kyrburg mit Restaurant und Whiskymuseum!

Sobald man den steilen Weg zur Burgruine erklimmt, fragt man sich, was einen wohl da oben erwrtet, und weshalb man diesen Weg auf sich nimmt… Dann zeichnen sich langsam die Steinmauern ab, und man läuft dirket auf das Restaurant Kyrburg zu, vor dem ein Lagerfeuer seine Funken versprüht. Uns erwartet ein besonderer Abend, denn wir sind zu einem Drei-Gänge-Menü im Restaurant mit anschließendem Whisky-Tasting in Deutschlands größtem Whiskymuseum angemeldet.

Gediegenes Ambiente im Restaurant
Whiskylastiges Ambiente im Restaurant

Nach dem Empfang mit Begrüßungsdrink, Dudelsack-Musik und dem schottischen Original John Kirkbride treten wir in das Restaurant ein. Wir sind beeindruckt von dem rustikalen, gemütlichen Ambiente der Räume, die mit viel Liebe zum Detail einrerichtet sind. In weiser Vorahnung auf den zweiten Teil des Abends finden sich in allen Ecken Whiskyflaschen und – gläser, Zubehör, alte Werbeplakate von Brennereien und schottische oder irische Motive. Die Tische sind liebevoll und mit Platzkarten eingedeckt, für den schottischen Klang wird vor jeden Namen auf den Kärtchen ein „Mac“ gesetzt (MacGünther – sehr originell).

Und dann kommen wir zum ersten kulinarischen Höhepunkt des Abends: Gemüsesuppe mit Muscheln, Ragout vom Highland Rind mit Gemüse und selbstgemchten Semmelknödeln und danach Whiskyparfait. Die Suppe ist lecker gewürzt, das Ragout zart, die Knödel sind der Hammer, und das Parfait ist zum Niederknieen. Über den folgenden Teil des Abends wird Whisky-Liebhaber und Administrator dieser Seite chrjue in Kyrburg, Das Whiskymuseum (Teil2) berichten. So kann ich mich weiter den Speisen widmen und muss mir nicht anmaßen, Whiskys beurteilen zu müssen. Ich kann nur so viel sagen: Das Tasting war auch für mich als absoluten Whisky-Laien äußerst interessant und unterhaltsam. Und es hat Lust auf mehr gemacht, ich kann die Begeisterung für dieses Wasser des Lebens verstehen…

Salatteller mit Rinderfilet
Salatteller

Aber zurück zu den festen Nahrungsmitteln! Uns hat das Essen so begeistert, dass wir uns am nächsten Abend gleich noch einmal auf den steilen Weg zur Burg machen. Klar, dass wir uns sofort wieder für das Drei-Gänge-Menü entscheiden, obwohl es auch eine kleine Speisekarte gibt. Dieses Mal sitzen wir nicht direkt im Restaurant sondern im Pub, der aber mindestens genau so liebevoll und ansprechend eingerichtet ist wie der große Raum. Das Personal erkennt uns gleich wieder und erinnert sich sogar noch an meine Nahrungsmittel-Allergien. So wird auch an diesem Abend darauf Rücksicht genommen, und mir eine Alternative ohne Sellerie und Haselnüsse angeboten. Toll! Vorweg bekommen wir den wohl besten Salat unseres Lebens! Knackfrisch zubereitet überzeugt uns das Dressing, das ein (natürlich geheimes) Hausrezept ist. Wow! Dananch bekommen wir ein Putenbrustfilet mit Gemüse und Kartoffelgratin (zartes Fleisch, erneut frisches Gemüse und lecker Gratin), gefolgt von Vanilleeis auf Roten Früchten.

Der Hausherr, der auch das Whiskymuseum betreibt und die Tastings moderiert, ist hier auch Küchenchef. Man merkt, dass der gelernte Koch Wert auf frische und ausgewählte Zutaten legt und auch sonst weiß, wie es geht: Die Gänge der Menüs kommen trotz der relativ hohen Anzahl der Gäste nahezu zeitgleich aus der Küche, die Bedienungen sind wirklich nett, aufmerksam, sehr freundlich (ohne dass es aufgesetzt oder gezwungen wirkt) und dazu noch kompetent. Am zweiten Abend haben wir fast schon das Gefühl, zur Familie zu gehören – und fühlen uns hier extrem wohl.

Nur Wurstexperte Paule hat das Nachsehen, denn er war nicht dabei, obwohl Hunde ausdrücklich erlaubt sind – nächstes Mal kommt er auch mit! Denn obwohl Kirn sonst nichts weiter zu bieten hat: Die Kyrburg hat uns so begeistert, dass wir ernsthaft überlegen, den Weg aus Hamburg noch ein zweites Mal auf uns zu nehmen. Und so würde ich hier sogar noch ein extra Sternchen vergeben, wenn das möglich wäre…

Mein Urteil:
Essen
Service
Ambiente
Preis/Leistung
WC
Paules Meinung

Adresse: Kyrburg, Auf der Kyrburg 1, 55606 Kirn, Telefon 06752/91190, Kyrburg.de

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