Taking Woodstock

Taking Woodstock

von Ang Lee, mit Demetri Martin, Henry Goodman, Imelda Staunton, Emile Hirsch, Paul Dano, Kelli Garner, Dan Fogler, Eugene Levy und Liev Schreiber.

Taking Woodstock
Taking Woodstock

Bethel, 1969. Eliot Teichberg hat es aus New York wieder in seinen Heimatort verschlagen, um dort seine Eltern beim Betreiben ihres kleinen, aber heruntergekommenen und von der Pleite bedrohten Motels zu unterstützen. Was nicht einfach ist, denn Bethel ist nicht eben der Nabel der Welt. Die Performance-Theatergruppe, die in seiner Scheune vor sich hin probt, zieht genauso wenig die Massen an wie etwa das Fischweitwurf-Turnier oder Eliots jährliches (Tonband-)Musikabend. Als der Nachbarort Wallkill ein echtes Musikfestival absagt, wittert Eliot Morgenluft. Kurzerhand bietet er den Organisatoren des Festivals seine Lizenz für den Musikabend an. Nachdem mit der Wiese von Farmer Max Yasgur auch ein Veranstaltungsort gefunden ist, quartieren sich die Verantwortlichen in Muttis Motel ein, und beginnen mit der Organisation des berühmtesten Musikfestivals, das die Menschheit bisher gesehen hat, benannt nach der Heimat des Musikproduzenten Michael Lang – Woodstock.
Und mit den Heerscharen von Hippies, die in den Ort einfallen, die Straßen blockieren und den Staat in den Ausnahmezustand treiben, wird auch Eliot langsam in einen Ausnahmezsuatnd getrieben, durch den er endlich zu sich selbst findet…

Respekt! Ein Woodstock Film, der komplett ohne Aufnahmen von Jimi Hendrix oder Janis Joplin auskommt. Das Konzert ist höchstens mal in der Ferne zu sehen oder zu hören. Umso mehr sehen, hören, ja spüren wir das Lebensgefühl, das Woodstock in das Leben des Potagonisten bringt, ob nun in Person des Transvestiten Wilma, des Produzenten Michael, eines Hippiepärchens oder eine Polizisten, der Eliot mit Blumen am Helm auf dem Motorrad an den friedlichen Menschenmassen vorbei zum Konzert fährt. All das wird von Ang Lee mit sehr viel Liebe zum Detail und zu den Figuren in Szene gesetzt, und von Kameramann Eric Gautier in zunehmend schöne, bunte Bilder verpackt. Die Darsteller, insbesondere der eher unbekannte Demetri Martin, sind über jeden Zweifel erhaben und spielen mit einer Hingabe, die einen Wünschen lässt, die Uhr noch mal 40 Jahre zurückdrehen zu können, einfach um dabei zu sein.
Und das, obwohl wir von den eigentlichen Ereignissen kaum was zu sehen bekommen. Reife Leistung. (8/10)

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