Schräger als Fiktion

Stranger than Fiction
von Marc Forster, mit Will Ferrell, Maggie Gyllenhaal und Emma Thompson.

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Harold Crick ist der langweiligste Mensch der Welt. Jeden Morgen steht er zur selben Zeit, auf, putzt sich jeden Zahn 10x horizontal und 5x vertikal, bindet sich seinen halben Windsor-Knoten, erreicht knapp den 8:17 Bus, macht seine Arbeit als Steuerprüfer und geht immer zur selben Zeit zu Bett. Bis zu diesem Morgen. Denn an diesem Morgen hört er auf einmal die Stimme dessen, der dies erzählt. Nicht meine Stimme, sondern die von der Autorin Kay Eiffel, die ihr erstes Buch nach 10 Jahren Schreibblockade verfasst, und die für Harold unangenehme Eigenheit hat, am Ende ihrer Bücher die Hauptpersonen sterben zu lassen. Wenig entzückt von seinem bevorstehenden Tod macht Harold sich auf die Suche nach Kay…

Endlich mal wieder eine originelle Idee, mit viel Liebe zum Detail, größtenteils grandiosen Darstellern in Haupt- und Nebenrollen (Dustin Hoffman, Linda Hunt, Tony Hale), einer hervorragenden Ausstattung und fantastischer Kameraarbeit auf der Habenseite. Dem entgegen stehen eigentlich nur die stelleweise etwas weichgespülte Handlung, die schon etwas zu süße Liebegeschichte mit Ana (Maggie Gyllenhaal, wirklich zum knuddeln…) und das Ende (was immerhin von Kay noch begründet wird). Forster spielt geschickt mit den verschiedenen Realitäten von Crick, Eiffel, dem Buch und dem Film, er gibt keine überflüssigen Erklärungen ab, und liefert so einen grundsoliden, innovativen und anspruchsvollen Film ab, dem allerdings einige Testscreenings weniger besser getan hätten. (8)

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