Unterwegs Kuba Teil 3: Trinidad & Santa Clara

Zuckerrohr bildet früher wie heute eine der Haupteinnahmequelle Kubas. Überall begegnen einem die Zuckerrohrfelder und immer wieder muss man seine Fahrt verlangsamen, um Ochsenkarren voller Zuckerrohr oder alten Vollerntemaschinen aus den 60er Jahren Platz zu machen. Besonders im 19 Jahrhundert wurden mit dem Zucker immense Geldsummen verdient, denen auch die Stadt Trinidad ihren damaligen Reichtum verdankte. Heut ist Trinidad ein langsam zerfallendes Juwel und ein bewundernswertes Relikt des einzigen Reichtungs aus früheren Kolonialzeiten.

Trinidad

Trinidad am Plaza Mayor

Trinidad

Trinidad ist eine nahezu perfekt erhaltene Kolonialstadt und es macht wirklich Spaß, für ein paar Stunden über das Kopfsteinpflaster zu schlendern und die vielen bunten Gebäude zu bewundern. Einen herrlichen Ausblick über die Dächer der Stadt kann man vom Kirchturm des „Museo Nacional“ genießen. Nicht weit entfernt liegt der „Plaza Mayor“, an dem eigentlich alle wichtigen Straßen im überschaubaren Stadtkern enden. Die Schönheit der Stadt und der Titel des Unesco-Weltkulturerbes führt zu einem verstärkten Touristenaufkommen und zu dem damit verbundenen unschönen Nebeneffekt, sich bei seinem Spaziergang gegen die vielen Schlepper und Strassenverkäufer zur Wehr setzen zu müssen.

Trinidad

Auch wenn es manchmal nervt, so kann man dabei auch nette Überraschungen erleben. Wir haben uns schließlich von einer resoluten Dame in ein unscheinbares, kleines Cafe mitschnacken lassen, nur um dann von einer wirkliche „süßen“, alten Omi einen mit Liebe gekochten Kaffee vorgesetzt zu bekommen – nett.

Weiterhin ist die ganze Altstadt mit viele kleine Galerien, Läden und Open-Air Märkte übersät, in denen man gut Souvenirs oder landestypische Mitbringsel kaufen kann. Wer hier nichts findet ist selber schuld.

Besonders empfehlenwert ist auch unser Hotel, das Villa Recreo Ma. Dolores, das nur einen Katzensprung außerhalb der Stadt liegt, aber dennoch fernab vom Touri-Troubel. Es bietet nette, ruhige und geräumige Bungalows mit kleiner Terasse und Blick auf einen kleinen Fluss. Es war ideal für ein paar entspannte Tage, bevor es auf den Spuren von Che Guevara weiter ging nach Santa Clara.

Che Graffiti in Havanna

Santa Clara

Monumento Ernesto Che Guavara

Zunächst einmal ist Santa Clara im Gegensatz zu Trinidad keine wirklich schöne Stadt. So kommen die Touristen meistens auf der Durchreise in Richtung Varadero oder Trinidad, um die Statue von El Che oder die Zigarrenfabrik im Ort zu besichtigen, und um sich mit Habanos für zu Hause einzudecken.

Wer kennt es nicht, das berühmte Konterfei des Argentiniers Ernesto Che Guevara. Millionenfach blickt es einem auch hierzulande von T-Shirts entgegen. In Santa Clara, dem Ort, wo er eine seiner auf Kuba legendären Schlachten geschlagen hat, wird dem Helden der kubanischen Revolution mit einer pompösen Statue und einem riesigen Mausoleum gedacht. Die Heldenverehrung von Che Guevera auf Kuba ist wirklich immens, was das Castroregime auch heute noch, 44 Jahre nach seiner Hinrichtung als Untergrundkämpfer in Boilivien, für seine sozialistische Propaganda zu gebrauchen weiß. Überall im ganzen Land pragen an den Ortseingängen riesige Plakate, auf denen zu lesen ist, dass auch an diesem Ort für die Revolution gekämpft wurde, oder in denen der Sozalismus und seine kubanischen Helden gepriesen werden.

Vorzeigekommunist?
Bushaltestelle

Für uns als Besucher mutete das Ganze häufig schon beinahe wieder lustig an, wenn auf einer kleinen, zerfallenen Bushaltestelle in der Pampa in martialischen Lettern „Socialismo o Muerte = Sozialismus oder Tod“ zu lesen ist, oder am Eingang einer Baufirma, „Construir es Revolucion“ („Bauen ist Revolution“) steht.

Auch wir waren nur für einen Kurzbesuch in Santa Clara (Che Denkmal und Zigarren halt), bevor es für uns in Richtung Atlantikküste an die wunderschönen Strände von Varadero ging, wobei die „Helden“ uns immer im Blick hatte.

Fidel und Che ständig im Blick

Von Sträden, Palmen, Oldtimern und Rum mehr im abschließenden Teil von „Unterwegs auf Kuba“ in ein paar Tagen an gleicher Stelle.

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