Thank You for Smoking

Thank You for Smoking
von Jason Reitman, mit Aaron Eckhard und Maria Bello

Nick Naylor ist Sprecher der Zigaretten-Lobby in den USA. Kein leichter Job, aber er ist der beste. Es gibt für ihn keine Situation, aus der er sich nicht herausreden kann, keinen Redner, der gegen ihn eine Chance hat, keinen Auftrag, der ihm zu schäbig ist. Zur Zeit versucht er gerade, dem Marlboro Mann mit Schmiergeld von einem Fernseh-Auftritt fernzuhalten, Zigaretten wieder popuöär zu machen, indem er sie in Hollywood-Filmen unterbringt. Privat versucht er seinem bei der Mutter lebenden Sohn etwas näher zu kommen, indem er ihn auf seine Reisen mitnimmt und ihm so nebenbei seinen Beruf näherbringt. Ein Wunder nur, dass ihm keiner seiner zahlreichen Gegner bisher ernsthaft etwas anhaben konnt. Bisher.

Wow, was für ein Film. Im nachhinein schwierig zu sagen, was eigentlich passiert ist, aber das ist auch nicht so wichtig. Die fantastischen Schauspieler, der witzige Schnitt und die lakonische Erzählweise machen sehr viel Spaß, aber auch hierum geht es nicht. Es geht in diesem Film um die Macht der Worte, und Nick Naylor ist ein Meister der Worte. Es ist ein echter Genuß, ihm dabei zuzusehen, wie er sich aus wirklich jeder Situation glanzvoll herauslaviert, seine Gegner deklassiert und die Zuhörer überzeugt. Ein Mann unserer Zeit, ein Dienstleister, der die Moral seiner Auftraggeber nicht hinterfragt, und jede Meinung überzeugend vertritt. Um Zigaretten geht es in diesem Film nicht (es wird keinen einzige geraucht), es geht um die Manipulierbarkeit der öffentlichen Meinung und die Relativität der Wahrheit. Wie sagte Churchill: Die Wahrheit ist so wertvoll, dass sie eine Leibwache von Lügen braucht. Genial, ein echtes Muss! (10)

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