von Pete Travis, mit Dennis Quaid, Matthew Fox, William Hurt und Sigourney Weaver
Spanien. Terrorgipfel. Das Abkommen steht kurz vor dem Abschluss. Der US-Präsident hält auf einer Abschlusskundgebung eine Rede, die Kameras laufen, im Übertragungswagen sorgt Regisseurin Rex Brooks für professionelle Bilder, die Welt sieht zu. Plötzlich fallen zwei Schüsse, der Präsident bricht zusammen, die Secret-Service Leute ersuchen zu retten, was zu retten ist, während auf dem Marktplatz die Panik ausbricht. Dann eine Explosion, ganz in der Nähe, dann noch eine, mitten auf dem Platz, die Tribüne fliegt in die Luft, Rauch und Trümmer fliegen durch die Gegend. Was ist hier passiert? Zur Beantwortung dieser Frage versetzt uns der Film immer wieder zurück in der Zeit, und wir erleben das Geschehene nach und nach aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Da wären der Secret Service Agent, ein Tourist, der spanische Polizist, die unbekannte Schöne, der Präsident. Nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen, bis wir lernen, dass hier mehr in Gange ist als ein bloßes Attentat…
Ja, und je mehr sich das Puzzle zusammensetzt, desto unglaubwürdiger wird die Geschichte (zumindest in europäischen Augen). Da laufen Secret Service Agenten rumballernd durch eine spanische Stadt, entführen Autos und schießen auf hiesige Polizisten, der Präsident hat natürlich einen Doppelgänger und ist ein moralisches Vorbild („Wir sollten nicht stark antworten, sondern stark sein!“) und im Grunde ist Spanien nicht viel anders als Afghanistan. Aber gut, so sieht die Welt aus US-Sicht wohl aus. Was der Film anfangs noch an Spannung aufbringt, das wird mit zunehmender Aufklärung des Geschehens durch Tempo und Action ‚ersetzt‘ (von ‚ausgeglichen‘ wollen wir hier mal nicht sprechen). Nicht, das es nicht unterhaltsam wäre, aber es doch streckenweise sehr austauschbar und schon schmerzlich klischeehaft – das kleine, niedliche Mädchen mit dem Eis in der Hand stirbt natürlich nicht, wohl aber der böse Oberdrahtzieher. Schwein gehabt. Somit ist also der Weg zum obligatorischen Showdown, an dem alle Handlungsstränge zusammenlaufen, durchaus kurzweilig, aber eben auch oft schmerzhaft. Somit bleibt das Potential der an sich guten Idee und der an sich guten Schauspieler genauso im Sande stecken wie der Friedensvertrag. Ist nach all den Knallern der letzten Wochen auch mal was schönes. (5)