von Bruce A. Evans, mit Kevin Costner, William Hurt und Demi Moore
Jeder Mensch hat ein dunkle Seite, die einem manchmal böse Dinge zuflüstert. Bei Mr. Brooks ist sie sogar so ausgeprägt, die sie sich ihm quasi als „unsichtbarer Freund“ manifestiert. Der unsichtbare Freund nennt sich Marshall, und wir dürfen exklusiv Zeuge der Zwiesprache zwischen beiden werden. Oft endet sie allerdings damit, dass Mr. Brooks Morde begeht. Nur für den Kick. Er geht dabei so raffiniert vor, dass die Polizei ihn schon seit Jahren erfolglos sucht. Dank einer Selbsthilfegruppe ist er allerdings schon auf bestem Weg, von seinem Laster endlich loszukommen, als ihm Mr. Smith über den Weg läuft. Der hat leider vom letzten Mord eine nette Fotoserie gemacht, und möchte als Belohnung in Mr. Brooks Fußstapfen treten. Dass dem das nicht wirklich recht ist, ist klar, aber zu allem Überfluss bricht jetzt auch noch seine Tochter schwanger das College ab, die Polizistin Tracy Atwood ist ihm auf den Fersen und auch der Serienmörder Thorton Meeks ist mit Racheplänen aus dem Knast entkommen. Gut, das Mr. Brooks sich bei dem Trubel auf die Hilfe von Marshall verlassen kann…
Mit diesem Film präsentiert uns Regisseur Bruce A. Evans mal einen bösen Kevin Costner. Auch wenn ihm das Drehbuch auf den Leib geschrieben wurde, ist es doch überraschend, wie überzeugend er diese Rolle spielt. Mit William Hurt als Marshall an der Seite sind die beiden die eindeutigen Sympathieträger des Films, denen man die kleinen Morde hier und da allein schon wegen ihrer köstlich zynischen Kommentare verzeihen möchte – hier weiß Evans, wie er die dunkel Seite der Zuschauer anzusprechen hat. Aber auch die restlichen Akteure müssen sich nicht hinter ihren Leistungen verstecken, besonders Danielle Panabaker als Brooks ausgekochte Tochter und natürlich Demi Moore als zugleich knallharte und verletzliche Ermittlerin sind ein Genuss, ebenso wie Dane Cook als schmieriger Unsympath Mr. Smith. Der Rest ist solides, gutes (allerdings auch streckenweise blutiges) Handwerk mit einer spannenden, raffinierten Story. Kurzum, man sollte Mr. Brooks nicht unterschätzen, in ihm steckt mehr, als man ahnt. (9)