Super 8

Super 8

von J.J. Abrams, mit Joel Courtney, Kyle Chandler, Elle Fanning, Riley Griffiths, Ryan Lee, Gabriel Basso, Zach Mills und Ron Eldard

Super 8 - Film kaufen bei amazon.deWir schreiben das Jahr 1979/1980. Der Walkman erobert die Welt, Atomkraft ist noch sicher, die Russen sind noch böse und die Welt noch in Ordnung. Was sollen Kiddies wie Joe also tun? Klare Sache, eine Zombie Film drehen! Mit der Super 8 Kamera vom Vater, den besten Freunden und unter der Regie von Kumpel Charles, der als angehender Spielberg kreativ die Fäden und sein Team zusammenhält.
Eines Abends drehen die Jungs eine dramatische Abschiedsszene am alten Bahnhof. Um die Zielgruppe der Frauen anzusprechen, hat Charles sogar Alice, den heimlichen Schwarm von Joe angeheuert. Doch die Szene verläuft anders als geplant, als mitten ins Bild ein Güterzug entgleist, und alles in Schutt und Asche legt. Zu Tode erschrocken, aber unverletzt entkommt das Filmteam dem Inferno. Was sie nicht ahnen: Ein Teil der Fracht war höchst lebendig und gefährlich. Und ist entkommen. Von da an erschüttern unheimlich Vorgänge den beschaulichen Heimatort – Hunde laufen davon, Leute verschwinden, Autos werden demoliert, das Militär marschiert ein. Vergeblich versuchen die Hobbyfilmer, dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Bis sie sich den Film vom Abend des Unglücks noch einmal genau anschauen…


Mysteriöse Vorfälle, Außerirdische, Militär und eine Jugendgang mit BMX-Bikes, die all dem auf der Spur ist – die Anleihen bei Spielberg („E.T.“, „Die unheimliche Begegnung der dritten Art“, „Die Goonies“) sind mehr als offensichtlich. Aber das ist von J.J. Abrams (LOST, Star Trek, Cloverfield) so gewollt, immerhin ist Vorbild Steven Spielberg als Produzent mit im Boot.

Der gute Abrams mausert sich allmählich zu einem Erfolgsgaranten. Mit viel Gespür schafft er es, aus all den Versatzstücken einen funktionierenden und sehr unterhaltsamen, nostalgischen, SciFi-Mystery-Abenteuer-Action-Jugend-Film zu schustern, dem man den Spaß der Beteiligten überdeutlich anmerkt. Die Jungdarsteller sind mitreißend, die Chemie zwischen ihnen nicht minder, und so sind die Sympathien schnell auf der Seite der Protagonisten. Die „ausgewachsenen“ Darsteller glänzen nicht minder, auch wenn ihre Rollen skriptbedingt kleiner angelegt sind – ob nun der sture General, der kummergeplagte Sherrif-Witwer-Vater, kiffende Fotomensch oder der mysteriöse Biolehrer, sie alle machen einfach Spaß. Vor allem dann, wenn sie alle zusammentreffen. Aber dennoch, die Kiddies sind eindeutig die Stars, und man merkt, dass hier auch viel Herzblut von Regisseur und Produzent in die Charaktere geflossen ist. Immerhin drehen die, wie auch Spielberg und Abrams in ihrer Jugend, Super 8 Filme. Und wenn dann zum Abspann noch als Bonbon der fertige Zombiefilm läuft, bleibt kein Auge trocken – da verblasst fast der eigentlich Film…

Einziges Manko (wie schon bei LOST): die Auflösung kommt dann doch etwas banal daher. Das durchgestylte CGI-Monster wirkt bei all dem Retro-Look dann doch irgendwie deplaziert, immerhin taucht es erst spät auf. Und dann merkt man, dass das Grauen eben einfach besser wirkt, wenn es unsichtbar bleibt – nichts ist so gruselig wie die eigene Fantasie, siehe Alien. Aber über diese Macke bin ich bereit hinwegzusehen,schließlich ist das Ergebnis endlich mal wieder stilvolles, unterhaltsames, witziges Popcornkino, wie in den guten alten 80ern. Hach, lange hatte ich nicht mehr so viel Spaß im Kino. (9/10)

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