The Kids Are All Right

The Kids Are All Right

von Lisa Cholodenko, mit Annette Bening, Julianne Moor und Mark Ruffalo

The Kids are All Right - DVD bestellen bei amazon.deJoni und Nic sind seit Jahren ein glückliches Paar, Nic kümmert sich ums Geldverdienen, Jules um die zwei fast erwachsenen Kinder – ein wahres Spießeridyll. Nur dass Nic und Jules eben Frauen sind. Naturgemäß lässt sich dabei der Kinderwunsch schwer verwirklichen, weswegen sie einst auf eine Samenspende zurückgreifen mussten. Und nun, zu Beginn des Films, wollen die Sprösslinge mit der Volljährigkeit doch mal ihren biologischen Vater kennenlernen.
So beginnen die Wirrungen, die uns die nächsten zwei Stunden unterhalten werden. Vater Paul ist, nun ja, auf seine Weise erfolgreich. Er hat ein gut gehendes Restaurant, baut sein eigenes Gemüse an, fährt Motorrad und hat ein heiße Geliebte, und ist ansonsten eher der ungebundene, simple Typ. Dennoch stellt er sich neugierig seiner neuen Vaterrolle, und fängt an, sich im Leben seiner neu gewonnenen Familie etwas breit zu machen. Was anfangs recht gut funktioniert, aber auf Dauer einige Probleme mit sich bringt – auf beiden Seiten.


Gut, die Zusammenfassung wirkt etwas dröge und unspannend, und genau genommen ist der Film das auch – richtig viel passiert nicht. Aber wie es sich für einen dialoglastigen Ensemblefilm gehört, geht es auch nicht um Action, sondern um die Figuren selbst. Dementsprechend sind die Dialoge geschliffen und die Schauspieler erstklassig – Julianne Moore, Annette Bening und Mark Ruffalo werden ihrem Ruf als wandlungsfähige Charakterdarsteller gerecht, und das Drehbuch gibt ihnen reichlich Platz für Entfaltung ihres Potentials.

Und so heißt es für den Zuschauer hinsetzen, anschauen, kreisen lassen und genießen. Dieser Film ist kein schnelles Bier, er ist ein guter, nuancenreicher Wein für Kenner, die so etwas zu schätzen wissen. Wer dabei allerdings einen langen Abgang erwartet, wird enttäuscht sein. Denn wie so oft in diesem Genre fragt man sich nach einer Woche bereits, welchen Film man eigentlich gesehen hat – wenig Handlung bleibt eben auch wenig hängen. Bei allem Facettenreichtum also auch ein Wein, der schnell konsumiert ist und keinen Kater hinterlässt. Hat ja auch seine Daseinsberechtigung. (7/10)

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