Alben für den Frühling, Part 1: Maximo Park – Our earthly pleasures

Maximo Park - Our earthly pleasures Ganz klar, 2007 wird das Jahr der zweiten Alben. Nachdem Bloc Party bereits vorgelegt haben, die Kaiser Chiefs (erneut) grandios gescheitert sind und die Arctic Monkeys sich demnächst an ihren Vorschusslorbeeren verschlucken werden, liegt es jetzt erstmal an Maximo Park, die Erwartungen an die britischen Indie-Rock-Sprotten entweder zu erfüllen oder bitteschön in der Versenkung zu verschwinden. Schon beim ersten Hören von Our earthly pleasures wird klar, dass Maximo Park keine Band ist, die sich von hohen Erwartungen beeindrucken lässt, oder es nötig hat, sich schon mit dem zweiten Album musikalisch neu zu orientieren. So liegt Our earthly pleasures nicht weit vom hervorragenden Debutalbum A certain trigger entfernt, und das ist auch gut so. Gewohnt zappelig und krachig, aber vor allem tanzbar und melodisch rappelt gleich der erste Song „Girls who play guitars“ los. Sänger Paul Smith, der bei Konzerten gerne zu jedem einzelnen Song Ansagen macht, wie „This next song is a song about the feeling that you get, when someone told you, that he lost a friend and then you wake up in middle of the night after a nervous dream, thinking…“, vermittelt sofort wieder das Gefühl, er hätte noch deutlich mehr zu dem Thema sagen, als dieser eine Song es zu lässt. Jeder Song ist vollgestopft von textlichen und musikalischen Ideen, aus denen sich locker drei Songs schreiben ließen. In der ersten Single „Our velocity“ wechseln sich elektronische Kraftwerkklänge munter ab mit dreckig rausgerotzten Nirvana-Gitarren und Paul singt dazu „I buy books, I never read – and then I tell you some more about … ME!“. „The unshockable“, das sehr angenehm nach New Model Army klingt, ist ein weiterer Kracher, der uns im Sommer auf die Tanzflächen befördern wird. „Books from boxes“ und „By the monument“ sind Hymnen, die ab jetzt einfach immer da sein werden. Noch ein Satz zum Thema Versenkung: Viele der dieser Tage so hippen, britischen Bands werden darin verschwinden, Maximo Park gehören mit Sicherheit nicht dazu.
(8 Punkte)

Tipp: Auf der Website von Maximo Park www.maximopark.com laufen die ersten drei Songs des neuen Albums als Stream.

0 Gedanken zu „Alben für den Frühling, Part 1: Maximo Park – Our earthly pleasures“

  1. Liebes Dr. Kresse Team,
    vielen Dank für diese sehr treffende Rezession eines wirklich hervorragenden Albums! Wie nicht anders erwartet gelingt es Maximo Park mit dieser Platte ein rund um Paket abzuliefern welches beim zuhören einfach nur jede Menge Spaß macht und selbst noch so eingefleischte Tanzflächemuffel zu einem vorischtigen mitwippen der Fußkante veranlassen dürfte.
    S.R.

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