Lucy

Lucy

von Luc Besson, mit Scarlett Johansson, Morgan Freeman, Min-sik Choi und Amr Waked

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Menschen nutzen nur 10% ihres Gehirns, so heißt es. Bei Lucy bekommt man den Eindruck, es wären eher weniger. Das Blondchen vetriebt sich seine Zeit im der Heimat fernen Taiwan mit nächtlichen wilden Feiern und Männern. Eine dieser Nächte endet mit Kater und einer wenig ansehnlichen Eroberung namens Richard am Haupteingang eines noblen Hotels. Dort wird sie genötigt, für Richard einen Koffer an der Rezeption abzugeben. Was sie nicht möchte, aber daher wird sie ja auch genötigt. Kurze Zeit später findet Sie sich mit einem drogengefüllten Beutel im Bauch eingenäht in einem Kellerverlies wieder. Nur das der Beutel undicht ist und die Droge so ihre Wikrung entfaltet – Lucy beginnt, die Herrschaft über Ihr Gehirn zu übernehmen, was mit einer Reihe nützlicher Fähigkeiten einhergeht, mit deren Hilfe sie nicht nur fliehen, sondern auch die Unterstützung des berühmten Hirnforschers Professor Norman finden kann. Denn Ihr neuentdecktes Wissen sagt ihr, dass sie nicht mehr viel Zeit hat. Was nicht nur an dem mächtigen Mr. Jang liegt, dessen Häscher sie um jeden Preis finden möchten…


In den falschen Händen hätte diese Story großen Schaden erleiden können. Mädchen wird superintelligent, entwickelt Superkräfte, wird dabei entweder böse und muss mit Atombomben oder Superhelden gestoppt werden, oder bleibt geistig intakt und muss es mit einem bösen Superschurken aufnehmen, mit Showdown auf den Spitzen vond US-amerikanischen Wolkenkrtazern.
Zum Glück haben wir es mit Luc Besson zu tun, der sein Faible für blonde, starke Frauen diesmal mit einer herausragenden Scarlett Johannson auslebt, und der es nicht nötig hat, mit Action von mangelndem Tiefgang abzulenken. Nein, in seinen Händen entwickelt sich die Story zu einem filmischen Kleinod, das zwar auf völlig hanebüchenen Voraussetzungen ausgeht, aber in rasante Bilder verpackt unterhaltsam, witzig und intelligent der existentialistischen Frage nach dem Zweck des Seins nachgeht: Was stellen wir mit unserem Wissen an? Wie überdauert es unseren Tod? Wie räumt man chinesische Killer aus dem Weg?
Die Klärung dieser Fragen führt uns um die halbe Welt, und führt uns, in Anspielung auf Kubricks 2001, von den Anfängen der Menschheit bis ins Jetzt. Das ist abgedreht, originell und in der heutigen Kinowelt wirklich erfrischend. Dass dabei einige Zeitgenossen enttäuscht über fehlende Superhelden und Atombomben aus dem Kino gehen, nehme ich gerne in Kauf. Toller Film! (9/10)

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