Unterwegs in den Dolomiten Teil 2: Pustertal

Nach einer tollen Woche im Fassatal war mein Urlaub glücklicherweise noch nicht vorüber und so ging es für eine weiter Woche in das nur 70 Kilometer entfernte Niederdorf im Pustertal. In unmittelbarer Umgebung des Pustertals warten mit den beiden Naturparks „Fanes-Sennes-Prags“ und „Drei Zinnen“ zwei weitere landschaftliche Highlights der Dolomiten darauf von mir besucht zu werden.

Seekoffel und Pragser Wildsee

Aufstieg zum Seekoffel

Die Sextener und Pragser Dolomiten sind die nordöstlichste Gebirgsgruppe der Dolomiten und haben ihren wilden und ursprünglichen Charme erhalten können da sie bisher von menschlichen Eingriffen größtenteils verschont geblieben sind. Im Gegensatz zum Fassatal findet man hier nur sehr vereinzelt Seilbahnen und Skilifte und so geht es häufig nur zu Fuß bergauf.  Für den beschwerlichen Aufstieg über teilweise gesicherte Steige wird man dann aber immer wieder mit Bergpanoramen der Extraklasse belohnt, wie zum Beispiel vom Gipfel des 2810 Meter hohen Seekoffel mit Blick auf die Südalpen und den Pragser Wildsee, einem wahren Kleinod in diesem Teil der Dolomiten. Die Wanderung auf den Gipfel des Seekoffel ist zwar lang und man muss im Anstieg ungefähr 1400 Höhenmeter überwinden, aber jeder trittsichere, geübte Wanderer mit ein wenig Konditon kann diesen Gipfel besteigen.

Blick vom Gipfel des Seekoffel auf den Pragser Wildsee und sie Südalpen

Anhand der unglaublich schönen Landschaft fällt es einem schwer zu glauben das sich im ersten Weltkrieg österreichische und italienische Truppen in diesem Idyll bis aufs Blut bekämpften. Besonders skurill wird einem die graumsame Geschichte dieser Umgebung auf dem Monte Piana (damals Besetzt von den Italienern)  und seinem nur ein paar hundert Meter enfernten Nordgipfel, dem Monte Piano (damals Besetzt von den Österreichern), vor Augen geführt. Heute bilden die vielen gut erhaltenen Tunnel und Schützengräben auf beiden Gipfeln, in denen zwischen 1914 und 1918 bis zu 15000 Soldaten ihr Leben liessen, ein Freilichtmuseum mit ungblichem Panoramaausblick auf das Wahrzeichen dieses Dolomitengebiets – die Drei Zinnen.

Blick vom Monte Piana auf die Drei Zinnen

Das Herz der Sextener Dolomiten bildet der Naturpark Drei Zinnen (ital. Tre Cime) benannt nach einem weltberühmten Gebirgsstock mit drei markanten, bis zu 3000 Meter hohen, Felstürmen am Südrand der Gruppe. Für alle Wanderfreunde ist das Gebiet erfreulicherweise vom Misurinasee, das Fischleintal oder direkt über die Auronzohütte auf 2300m Höhe sehr gut zugängig auch wenn die Maut für die Auffahrt satte 22 Euro beträgt.

Die drei Zinnen

Das Gebiet zwischen den Drei Zinnen und der Sextener Sonnenuhr mit Elfer-Zwölfer- und Einserkoffel ist landschaftlich wirklich atemberaubend. Da man sich bei Wanderungen durch dieses Gebiet durchweg in Höhen zwischen 2300 bis 2700 Metern bewegt wundert es nicht, dass es am morgen vorkommen kann das die Wolken noch unter einem in den Tälern hängen und erst mit steigender Temperatur aufsteigen.

Blick nahe der Büllele Joch Hütte auf die Cardinigruppe

Ich würde jedem der hier wandern möchte empfehlen nicht nur die Drei Zinnen sondern auch den Patternkoffel zu umrunden da einem gerade dieses Teilstück beeindruckende Ausblicke auf den Einser- und Zwölferkoffel, die Cardinigruppe sowie die drei Zinnen ermöglicht.

Blick von der drei Zinnen Hütte auf den Einserkoffel

Meine Touren Highlights rund um das Pustertal:

  1. Umrundung des Patternkoffel und der Drei-Zinnen
  2. Umrundung und Besteigung des Seekoffel
  3. Besteigung des Dürrenstein
  4. Freilichtmuseum Monte Piana

Für mich gehörten die zwei Wochen in den Dolomiten, landschaftlich mit zum Beeindruckensten was ich bisher auf meinen Reisen gesehen habe und da es noch soviel mehr zu sehen gibt komme ich garantiert wieder, vielleicht ja schon im nächsten Jahr.

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