The Cabin in the Woods

The Cabin in the Woods

von Drew Goddard, mit Kristen Connolly, Chris Hemsworth, Anna Hutchison, Fran Kranz, Jesse Williams, Richard Jenkins, Bradley Whitford und Sigourney Weaver

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Eine Meute aus fünf vergnügungssüchtigen jungen Leuten macht einen Ausflug. Es geht, wie sollte es anders sein, in ein sehr abgelegenes Ferienhäuschen in einer sehr abgelegenen Gegend. Auch ein gruseliger einheimischer Hinterwäldler darf nicht fehlen, der rätselhafte Andeutungen macht. Die anfänglich gute, ausgelassene Stimmung erfährt einen deutlichen Dämpfer, als die Truppe des Nachts einen Keller voller unheimlichem Trödel entdeckt. Und so ungewollt eine alte Zombie-Familie erweckt, die fortan einen nach dem anderen niedermetzelt. Doch das ist noch nicht einmal das eigentliche Problem. Denn das grausige Geschehen wird von einer spießerverseuchten Kommandozentrale aus choreographiert – mit Kameras, Hormonnebel und abgeriegelbaren Fluchtwegen. Und das alles nur mit dem Ziel, jeden einzelnen der Gefangenen einem grausamen Tod zuzuführen. Jeder Fluchtversuch wird verhindert, jede lebensrettende Idee unterwandert, der Tod scheint ihnen allen sicher. Doch dann beginnen die Pannen…


Das mag sich jetzt dämlich anhören, aber dieser Slasher-Film ist anders. Genussvoll nimmt er das gesamte Saw/Hostel/Ring/Zombie-verseuchte Genre auf die Schippe, indem er mit der derselben Ausgangssituation eine ganz andere Richtung annimmt. Gekonnt stellt er das Grauen, das den Opfern widerfährt, in Kontrast mit der kalten Teilnahmslosigkeit, mit der das Geschehen im Kontrollraum choreographiert wird – da werden Witze gerissen, Wetten abgeschlossen und jede gute Idee der Opfer mit einem Stöhnen kommentiert.

Genau da wird uns als Zuschauern der Spiegel der Sensationsgier vorgehalten, und genau das ist dann einer der cleveren Züge, die diesen Film auszeichnen. Wobei – niemand muss Angst haben, dass nicht genug Blut fließt, im Finale, bei dem sich quasi alle Monster der jüngeren und älteren Filmgeschichte so richtig in Blut und Gedärm austoben dürfen, geht es so richtig zur Sache. Aber die Idee, dass jede Kultur ihren eigenen, gewachsenen Opferkult benötigt, um die inneren Dämonen zu besänftigen, begegnet uns schließlich auch im täglich Leben, man denke nur an DSDSS, Familien im Brennpunkt und Frauentausch.

Insofern ist den Machern Drew Goddard und Joss Whedon tatsächlich mal ein intelligenter, sozialkritischer Splatterfilm gelungen, der einen, robusten Magen immer vorausgesetzt, wirklich gut unterhält und dabei nicht nur zahlreiche Menschen, sondern auch das Genre an sich gründlich zerlegt. Insofern, und ich hätte nicht gedacht, dass zu einem derartigen Film einmal sagen zu können, klare Empfehlung für Leute mit guten Nerven. (8/10)

2 Gedanken zu „The Cabin in the Woods“

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